Wenn es regnet, einer von euch nicht ganz fit ist oder du einfach mal einen ruhigen Tag zu Hause haben möchtest, kannst du dir einige Minuten Zeit nehmen und deinem Hund kleine Tricks beibringen. Denn gemeinsam kleine Dinge zu lernen, kann eure Beziehung stärken, Spaß machen und deinen Hund dabei auch etwas fordern. Ich habe dir hier eine Anleitung für drei kleine Übungen für zu Hause zusammengefasst:
Übung 1: Touch
Bei der Übung „Touch“ berührt dein Hund mit seiner Schnauze deine Handfläche.
Wie du vorgehst: Wenn ich einem Hund Touch neu beibringe, lass ich ihn am liebsten selbst ausprobieren. Hierzu stellst du dich einfach vor deinen Hund (Leckerlis oder andere Belohnung griffbereit) und streckst deine flache Hand so aus, dass die Handinnenfläche zum Hund zeigt. Nun schaue was dein Hund macht und lass ihn ausprobieren. In dem Moment, in dem dein Hund gegen deine Hand stupst, belohne ihn sofort. Wiederhole das, bis dein Hund verstanden hat, was du von ihm möchtest. Nun kannst du anfangen, das Kommando „Touch“ zu sagen, wenn du ihm die Hand hinhältst, damit er dieses mit der Übung verknüpft. Wenn du magst, reicht aber natürlich auch die Handbewegung.
Selbiges funktioniert natürlich nicht nur mit der Handinnenfläche, sondern auch mit einer Faust oder der Handform, die dir am liebsten ist.
Wie man die Übung weiterdenken kann: Touch ist ein recht einfaches Kommando, was man aber vielfältig einsetzen kann und den meisten Hunden viel Spaß macht. Dabei lässt sich das Kommando auch weiter entwickeln. So kannst du deinen Hund zum Beispiel dazu bringen, den Lichtschalter mit der Nase zu betätigen. Schneide einfach ein Stück blaues Papier rund aus, klebe es auf deine Handfläche und übe das Kommando mehrere Tage mit diesem großen Punkt auf der Hand. Nun halte deine Hand mit dem Punkt vor den Lichtschalter und wiederhole die Übung. Nun klebe den Punkt auf den Lichtschalter und wiederhole das Kommando.
Zudem kannst du das Kommando nutzen, ob deinen Hund auf etwas heraufspringen zu lassen wie im Video oder auch dazu, ihn durch einen Parcours zu lenken.
Übung 2: Blickkontakt
Bei der zweiten der drei kleinen Übungen für zu Hause soll dein Hund dir in die Augen sehen, bevor sich deine Hand öffnet und er an das Leckerli kommt.
Wie du vorgehst: Ähnlich wie beim „Touch“ kannst du den Blickkontakt einem Hund gut beibringen, indem du ihn einfach selbst ausprobieren lässt. Stell dich mit einem Leckerli vor deinen Hund, zeige ihm das Leckerli und schließe nun deine Hand, sodass dein Hund noch weiß, dass das Leckerli da ist. In der Regel wird dein Hund nun versuchen, auf verschiedensten Wegen an das Leckerli zu kommen – etwa in dem er deine Hand anstupst oder dir „Pfote“ auf die Hand gibt. Lass ihn einfach probieren und warte ab. In dem Moment, wo dein Hund den Blickkontakt sucht, öffnest du sofort deine Hand und gibst ihm das Leckerli.
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Anfangs reicht es, wenn der Blickkontakt nur einen ganz kurzen Moment besteht. Wiederhole die Übung einige Male – erst wird dein Hund vielleicht nicht gleich verstanden haben, dass der Blickkontakt dazu geführt hat, dass sich die Hand öffnet, nach einigen Wiederholungen wird er das aber schnell merken.
Hat dein Hund verstanden worum es geht, kannst du den Blickkontakt etwas länger halten bis du deine Hand öffnest. Denke dabei aber daran, möglichst kleinschrittig zu arbeiten und die Dauer langsam zu erhöhen. Ein weiterer Schritt kann sein, das Leckerli nicht in einer geschlossenen Hand zu haben, sondern in einer offenen. Sollte dein Hund sich das Leckerli einfach holen wollen, ziehe die Hand weg. Wie davor bekommt er das Leckerli erst, wen der Blickkontakt zustande kam.
Wozu ist die Übung gut?: Die Übung ist einerseits gut, um die Impulskontrolle etwas zu trainieren und andererseits gut für eure Bindung – denn Blickkontakt schafft Nähe und hilft bei der Kommunikation und Orientierung.
Allgemein finde ich es sinnvoll, den Blick des Hundes immer wieder zu suchen – etwa bevor du die Tür zum Rausgehen öffnest, bevor zu deinem Hund sein Futter gibst oder auch immer wieder auf euren Spaziergängen. Denn der Blickkontakt verdeutlicht, dass ihr als Team unterwegs seid und hilft dabei, dass ihr in der Kommunikation bleibt.
Übung 3: Eine 8 durch die Beine
Bei der dritten kleinen Übung für zu Hause handelt es sich um eine reine Spaßübung, bei der dein Hund eine Acht durch deine Beine laufen soll.
Wie du vorgehst: Zeige deinem Hund, dass du ein Leckerli in der Hand hast und führe ihn nun mit deiner Hand durch deine Beine. Anfangs reicht es, wenn dein Hund durch deine Beine und einen Bogen um dein eines Bein geht. Belohne ihn hier schon. Nun führe die Bewegung der 8 schrittweise immer weiter durch bis dein Hund die komplette 8 durch deine Beine läuft. Möchtest du nicht mit Leckerlis arbeiten, kannst du deinen Hund auch nur an deiner Hand durch deine Beine führen.
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Hat dein Hund das Grundkonzept der Übung verstanden, kann die Führung der Hand immer gröber werden, bis du aufrecht stehend nur noch einen leichten Schlenker mit deiner Hand machen musst, damit dein Hund weiß, was du von ihm möchtest.
Wenn du die Übung mit Leine üben solltest, achte darauf, dass du dich nicht verhedderst oder dein Hund eventuell plötzlich losrennt.
Was du bei der Trickschule beachten solltest
Für jede Übung gilt: gehe es ruhig an und übe nur ein paar Minuten am Stück. Überfordere deinen Hund nicht – ein paar kurze Übungssequenzen pro Tag reichen komplett aus. Meine oben beschriebenen Anleitung soll auch nicht an einem Tag passieren, sondern kann sich je nach Hund auch über mehrere Tage ziehen.
Eine goldene Regel beim Hundetraining ist zudem: Höre auf, wenn es am schönsten ist. Hat ein Kommando oder ein Trick besonders gut funktioniert, lobe deinen Hund ausgiebig und mach Schluss. Am nächsten Tag könnt ihr dann an euren Erfolg anknüpfen.
Bei den kleinen Übungen zu Hause, die ich neu lerne, lobe ich gern verbal und nutze Leckerlis, du kannst aber natürlich auch jede andere Form der Belohnung wählen. Etwa ein Spielzeug, Berührung oder einen Klicker – Hauptsache dein Hund empfindet es als Belohnung.
(Bei dem Hund in den Videos handelt es sich übrigens um Yoshi – einen Hund, den ich in meinem Dogwalking-Service ‚Into the Woods‘ betreue.)